Geschichte unseres Burschenvereins Oberschleißheim
Grias eich, schee dass vorbei schaugts und a wenig wos vo uns wissen mächts. Derf ma uns vorstelln, hobts a boar Minuten Zeit? Freili?! Na, dann: Mia san da Burschenverein Oberschleißheim mit Deandlgruppn, no a recht junger Verein, aba nua auf an ersten Blick, wia ma gleich siagt.
Gründungszeit (1880 – 1933)
De Wurzeln vom Burschenverein genga bis in spade 19. Jahrhundert zruck. Desweng und wei des scho a weng her is verzeih ma eich a moi vo de Jahre 1880- 1933. 1880, oiso genau am 01.10.1880 is losganga mim Burschenverein Frohsinn bei uns in Oberschleißheim. Da Gründer war da Schenkl Johann, der mit Spezln den Verein zua Geselligkeit gegründet hod. Aba a Brauchtumspflege is damals scho gmacht worn. Und wei da Bayer hoid a großes Herz hod, hoams a Zuagroaste und Flugschüler in unsere Traditionen eigführt (mia song bloß Woiperdinger-Jagd). Für olle, de ned wissen, wos a Woiperdinger, a Kneißl genannt is - des is a boarisch Urviech, a weng lichtschei zwar, aba mit große gelbe Augn, wei er muas ja guad in da Nacht seng kenna. Auf alle Fälle, de Viecherl san friaher intensiv bejagt worn, wei für so a Fell vo dene host scho a paar tausend Mark kriagt. Dann san de Burschn hoid loszogn mit Laterne, Sack und Keule oder wos ma hoid so an Werkzeug grad do ghabt hod. Dawischn host de besser ned lassen bei der Gschicht, wei auf a erfolgreiche oder versuchte Woiperdinger-Jagd stand Zuchthaus. Meist aba homs Glück ghobt, wei d`Jagd erfolglos blim is und da Bürgermoasta auf seine Schaferl aufpasst hod. Der Versuch is dann meist mit a Runde Freibier in da Wirtschaft wieda guad gwen. Wir wuin eich dablecka, mit dera Gschicht? Mia doch ned! Woiperdinger gibt’s - de derfa heid nua nimma gjogt wern. Aba wer uns ned glaabt, der soid a moi in Tierpark geh, da wohnt a naher Verwandter vo unsam Woiperdinger: des Schnabeltier. Leida hods in derer Zeit ned nua a Gaudi gehm. So hod se da Verein a boar moi aufglöst, wei´s nimma ganga is. Kurz vorm 1. Weltkrieg, wiss ma, hods koan Burschenverein mehr gem. Wia a? Wenn de Leit olle Krieg blärrn und de junga Burschen an de Front gschickt wern. Koa Frag, danach is a ned bessa worn für de kloana Leit.
Schware Zeit (1933-1945)
1933 find ma wieda Spuren vom Burschenverein Frohsinn. Aba de Gschicht stand unter koam guaden Stern. Kurza Exkurs, dass a jeda woaß wo vo mia ren, am 01.05.1933 hod de NSDAP de Gleichschaltung durchgesetzt. Des hoast es hod nix mehr gem, wos ned vo da Partei ausganga is. „Normale“ Vereine ham se vui mehr oder wenig freiwillig aufglöst. Homs ned mitgspuit, is Druck gmacht worn. Trotzdem hods den Burschenverein Frohsinn no gsichert bis 1935 gem, aber Eingriffe vo om, wia da Ariarparagraph oder die Umschaltung aufs Führerprinzip, hod den Verein hoad troffa. Ab 1939 hods dann koan Burschenverein mehr gem. Wieda moi hods ghoaßn olle Burschen an die Front. Warum´s se nach am Krieg nimma zam do ham? Mia kenna nua vermuten, aba a haufa Leit san gfoin oda vermisst gwen und dahoam wor ois hi. Da hod so a Verein koan Plotz ghabt.
Neugründung (2004 –heid)
So, jetzt aba moi weg vo all dem Leid und zruck in unsa Schicksalsjahr. Im Jahr 2004 is nämlich losganga. Aba da Reih nach. Der Plan war zunächst a ganz a andara. Mitmacha wuitn´s unsre Burschen und Deandl bei am Faschingsumzug mit Wong. Zwischen wuin und derfa is aba no moi a Unterschied. So hods damals ghoaßn, nua Vereine derfa mitmacha. Koa Problem! So hom se da Oliver Harböck, Stephan Lehndorfer, Stefan Schiemann, Florian Spirkl, Stefanie Harböck, Manuela Sterr und Katharina Soltner zam gfundn und zu dem Zweck unsan Verein gegründet. Is erna nua no oa Problem blim, wia soi ma hoaßn? A Sportverein san ma koana, a Trachtenverein a ned und mei sunst hod´s eh scho ois gem. Oda wart´s, an Burschenverein hods zu der Zeit no ned gem. Des war doch wos für uns. Und weil Deandl den Verein a mitgegründet ham, san mia heid da Burschenverein Oberschleißheim mit Deandlgruppn. Dass ma mit uns wos erlem ko, a Gaudi oda einfach a guade Zeit hod, hod se schnell rumgsprocha. Da werds koan wundern das mia dann 2014 unsa 10-jähriges Bestehen ham feiern derfa. 2018 san dann a de Weichen gsteit worn für a Vereinstracht samt neiem Vereinswappn. Unsere schneidigen Burschen trong d‘Lederhosn mit Weste und Hemad, freili a Schuah, aba de san ned bei olle gleich. De feschn Deandl bei uns hom olle a schwarzs Dirndlgwand mit rot-grüner Schürzn, freili ham a de Schuah und Blusn o, bloß de derfas selba aussucha. Ned vergessen derf ma die Maifeier 2019, die mia erstmalig zam mit da Remonte-Brauerei und de Birkenstoana gstemmt hom. Da Verein is seid seiner Neigründung 2004 imma weida gwachsn, sodass ma mittlerweile mit Födermitgliedern knapp über 100 Leid san. Mia hoffn, dass des no vui Jahr so weida geht und unsa Vereinsgschicht no weida wachsn derf.
Wem des ois a weng zlang is, noamoi die wichtigsten Punkte unsara Vereinsgschicht zamgfasst:
• 1880: Gründung des Urburschenvereins Frohsinn durch Johann Schenkl
• Ab 1914: Keine Hinweise auf den Verbleib des Vereins
• 1933: Burschenverein Frohsinn wird wieder namentlich erwähnt
• 1939: Wahrscheinliche Auflösung des Vereins
• 2004: Neugründung unter dem Namen Burschenverein Oberschleißheim mit Deandlgruppn e.V. durch Oliver Harböck und Co.
• 2014: 10-Jähriges Jubiläum
• 2018: Einheitliche Tracht für Burschen und Deandl
• 2019: Erstmaliges Ausrichten der Maifeier zusammen mit der neugegründeten ortsansässigen Remonte-Brauerei und dem Birkenstoana Stamm